SXT Light Plus V eKFV Test: Eine Klasse für sich?

SXT Light Plus V eKFV Test: Eine Klasse für sich?

16. Oktober 2019 11 Von EScooterBlog

Der SXT Light Plus V eKFV im Test zeigt Stärken und Schwächen auf. Jens hat den bewährten SXT E Scooter mit Straßenzulassung sich intensiv vorgenommen, den SXT einmal komplett leergefahren und diesen wunderschönen Bericht geschrieben:

SXT Light Plus V eKFV Erster Eindruck:

Der Light Plus V überzeugt in erster Hinsicht durch sein minimalistisches Design, welches auf ein möglichst geringes Gewicht ausgelegt ist. Der Roller besteht aus vielen Einzelteilen, welche durch Schrauben miteinander verbunden sind. Dies ermöglicht es dem Besitzer oder einer Werkstatt im Falle eines Schadens leicht die beschädigten Teile auszutauschen.

Leider musste ich aber auch feststellen, dass die erste Auslieferung der Roller etwas übereilt war, wodurch zum Beispiel ein Spiel des Akkus im Akkufach übersehen wurde. Bei den Vorgängermodellen wurde dieses Spiel bereits vom Hersteller durch Schaumstoffklebepads am Akku beseitigt. Als ich jedoch die erste Probefahrt mit dem SXT Light Plus V eKFV machte, konnte ich ein Klappern während der Fahrt feststellen. Dieses Geräusch konnte ich schnell auf den Akku zurückführen. Da ich keine Klebepads im Haus hatte, wurde das ganze schnell mit einem Stück Pappe zum Klemmen gelöst und siehe da, das Klappern war beseitigt.

Zusätzlich gefiel mir die Werkseinstellung der hintern Feder nicht. Diese war zu weich justiert, wodurch sich ein schwammigeres Fahrgefühl ergab und der Lenker bei starken Federauslenkungen in Richtung des Fahrers gedrückt wurde. Zur Einstellung der Feder wird jedoch nur ein 14er Schlüssel benötigt. Nach ein paar zusätzlichen Umdrehungen der Stellschraube verbesserte sich das Federgefühl des Rollers um Welten.

SXT Light Plus V Testfahrt:

Nachdem der Akku voll aufgeladen wurde ging es auf zu einer Langstreckentestfahrt unter idealen Bedingungen (23°C und trocken). Um eine Verhältnis für die folgenden Angaben und Werte zu geben sollte ich erwähnen, dass ich 1,9 m groß bin und mit Klammotten und Rucksack am Testtag 86 kg gewogen habe.

Gleich zum Beginn der Fahrt überraschte mich der Roller mit einer starken Beschleunigung und einer mehr als nur guten Endgeschwindigkeit. Der Roller beschleunigte mich in kürzester Zeit auf 21,9 Km/h (GPS-Messung) (Displayanzeige 22,5 Km/h) und überwand sogar Steigungen von 15°. Dies wirkte schon einmal vielversprechend. Leider hat sich gezeigt, dass die Roller mit sinken Akkuladung stark abnimmt. So waren es bei 80% nur noch 20,5 Km/h, bei 60% 19,5 Km/h, bei 50% 18 Km/h und während der letzten 40% fiel die Geschwindigkeit bis auf 15 Km/h. Weiterhin sollte erwähnt werden, dass sich die Akkuzeige nicht linear verhält und die letzten 40% Akku sehr viel kürzer halten als die ersten 10%. Da der außerhalb von Deutschland zugelassene SXT Light Plus V/ Etwow Booster V jedoch über die gesamte Akkuladungen Geschwindigkeiten von gut über 20 Km/h ermöglicht, sollte dieses Problem durch Softwareanpassungen seitens des Herstellers behebbar sein.

Insgesamt schaffte der Roller mit seinem 10,5 Ah-Stunden Akku und 27,5 km (GPS-Messung bei erster voller Akkuladung) aber eine größere Reichweite als zum Beispiel der Egret Eight (22 km). Während dieser Testfahrt wurde fast immer Vollgas gegeben. Somit ist zu erwarten, dass der Roller nach einigen Akkuladungen und bei einer entspannteren Fahrweise auch die 30 km-Marke überwinden können sollte.

Sxt Light Reichweite
SXT Light Plus V eKFV: Einmal leergefahren

SXT Light Plus Handling und Fahrgefühl:

Der SXT Light Plus V eKFV gehört mit seinem kürzerem Trittbrett und den 8″-Reifen zu den wendigeren Scootern auf dem Markt. Durch die Federung vorne und hinten fühlt man sich auf allen Untergründen (sogar leichtes Kopfsteinpflaster) trotz der Vollgummireifen noch wohl und wird nicht übermäßig durchgeschüttelt.

Die hintere Trommelbremse liefert eine gute Verzögerung und bringt den Roller so sicher und kontrolliert zum stehen. Die Motorbremse ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Wenn man in einer Gefahrensituation den Motorbremshebel sofort voll durchdrückt, so fühlt es sich an als ob das vordere Rad einen Anker ausgeworfen hätte und man wird fast über den Lenker katapultiert. Mit etwas Übung und einer kontrollierten Dosierung des Motorbremshebels lässt sich aber auch diese Bremse gut verwenden, um den Roller aus voller Fahrt in den Stillstand zu bringen. An dieser Stelle würde ich mir vom Hersteller eine Einstellmöglichkeit der maximalen Bremskraft der Motorbremse wünschen.

Weiterhin wäre ein Tempomat (wie bei der nicht eKFV-Version oder zum Beispiel dem Segway Max G30D) wünschenswert, da die Feder des Gasgriffes doch recht stark ist und der Daumen bei einer langen Fahrt so sehr schnell ermüdet.

Sxt Light 1
Der Camel Modus in der Südstadt von Hannover

Light Plus V Mobilität:

Der SXT Light Plus V eKFV überzeugt vor allem wenn es um die Mobilität als Letzte-Meile-Fahrzeug geht. Der Roller ist mit wenigen Handgriffen zusammengeklappt und kann dann mit seinem Gewicht von nur 11,5 kg gut getragen werden. Weiterhin erlaubt das geringe Packmaß, dass der Roller in jedem Kofferraum oder in Bus und Bahn ohne jegliche Problem mitgenommen werden kann.