
Ausführlicher Egret Ten V4 Test: Egret oder Regret? Mit exklusivem Update
Die ersten Egret Ten V4 wurden nun ausgeliefert. Hier ein Testbericht von Clifford. Da wir, wie auch bei anderen E Scootern, kein Blatt vor dem Mund nehmen, auch hier der Originaltext des Autors. Wir müssen sicherlich nicht extra ausführen, dass es sich hier um die Meinung und Erfahrungen des Autors handelt:
Ich hatte den Egret Ten V4 früh bestellt und gehöre zu den ersten, die ihn bekommen haben. Mittlerweile hat der Hersteller Verzögerungen bei der Auslieferung kommuniziert. Somit bleibe ich wohl eine Weile einer der wenigen glücklichen Besitzer. Ich blicke ich auf knapp zwei Wochen Egret Ten V4 zurück und wage mich einmal an eine Zusammenfassung meiner ersten Eindrücke. Dabei schreibe ich vor allem über meine eigenen Erfahrungen, nehme aber auch Hinweise anderer Nutzer auf, die sich angeregt über den Egret austauschen.
Ich hatte mich vor allem aus folgenden Gründen für den Egret entschieden:
- Verarbeitungsqualität/Stabilität: Hier hat Egret einen guten Ruf. Schweißnähte etc. Der E-Scooter soll halten.
- Größe: Ich bin 1.96m. Daher sollte der E-Scooter nicht zu klein sein. Das Deck bietet auch mehr Platz für die Füße.
- Leistung: Ich komme an die 100 kg ran. Mir ist es wichtig, zuverlässig die Leistung zu erhalten, die ein 500 Watt Motor liefert. Das heißt mit 20Km/h auch mal an Steigungen.
Für die obigen Punkte habe ich Kompromisse in Kauf genommen. Unter anderem den Preis und das Gewicht.
Mein Ziel ist es, möglichst Autokilometer zu ersetzen und den Egret im Kombinationsmix einzusetzen mit Kfz und ÖPNV.
Unboxing und Allgemeines
Nach langem Warten auf die ABE war der Tag endlich gekommen. Mich erwartete eine schöne Box, die ausgepackt werden wollte.
Mein erster Eindruck: Solide Verarbeitung. Gut geschweißt.

Mitgeliefert wurden auch drei Inbusschlüssel, die so ziemlich alle Schrauben des Egret Ten bedienen dürften.
Die Anleitung ist optisch nett (hat aber eine kontrastarme Schrift). Inhaltlich findet man jedoch hauptsächlich Warnhinweise, was man alles nicht tun solle. Andere Tipps fehlen, z.B. zur Bedienung des Controllers (Zähler für Tageskilometer etc.).
Das Licht fehlt noch. Es wird nachgeliefert. Dafür hat Walberg ein (gutes) Ersatzlicht mit verschickt. Für das richtige Licht muss man sich auf einer Seite licht.urban-electrics.de registrieren. Der Hinweis steht auf der Rückseite des Deckblatts, der auf die Wagenpapiere aufmerksam macht. Ein Zettel, den man nicht zwangsläufig umdreht. So entging einigen Käufern der Hinweis auf das richtige Licht.
Der Aufbau des Egret Ten V4 geht schnell. Auch das Zusammenklappen hat man schnell raus. Dass der Ten ein stolzes Gewicht hat, war klar. Für den Kofferraum ok.
Die Reifen haben bei Auslieferung einen zu geringen Druck. Vor der ersten Testfahrt sollte man aufpumpen, da sonst die Geschwindigkeit nicht erreicht wird – und weil die größere Auflagefläche der Reifen das Risiko birgt, dass man sich was Spitzes einfängt.
Mein Faltschloss passt gerade so durch. Da werde ich wohl was anderes holen müssen. Naja.
Fahren und Gefahren
Mein erster Testtag brachte gleich einen Fehlschlag. Reifen platt (hinten) nach nur 3km. Der Service reagierte schnell und empfahl mir eine klassische Reparatur mit Flickzeug. Das habe ich einmal separat dokumentiert. Das ging im Großen und Ganzen auch gut, wenngleich das bei 10-Zoll Reifen eine Herausforderung ist.



Mit den ersten drei Kilometern kam für mich – abgesehen vom Platten – auch eine erste kleine Enttäuschung: Der Holm ist zu kurz. Maximal ausgezogen muss ich mich dennoch krumm machen, um lenken zu können.
Ich verbuche das mal unter ‘Einzelschicksal’ – möchte aber andere Interessierte darauf hinweisen, dass der Egret für Menschen ab 1,92m unbequem werden kann.
Nun aber zur eigentlichen Testfahrt mit dem (geflickten) Egret Ten V4:
Das erste Fahrgefühl ist angenehm. Mit dem Fingergas muss man sich erst vertraut machen.
Was gleich auffällt: Von 5 Km/h bis 12 Km/h hat er eine schöne Beschleunigung.
Was danach auffällt: Ab 15 Km/h kann man von Beschleunigung nicht wirklich reden. Er scheint sich jeden Geschwindigkeitszuwachs regelrecht zu erkämpfen.
Das kann doch nicht sein…?
Nebenbei ein Vergleich zwischen der Geschwindigkeitsanzeige auf dem Tacho und der am GPS.
Ein Unterschied von 1-2 Km/h. D.h. der Tacho scheint nicht auf den Egret Ten abgestimmt zu sein und zeigt wohl eine höhere Geschwindigkeit an als tatsächlich gefahren wird.
Das dämpft die Fahrfreude! In der Regel fährt er um die 18 Km/h (Tacho). Das entspricht etwa 17 Km/h real.

Auf ebener Strecke kommt der Egret Ten V4 mittelfristig auf 20Km/h (Tacho). Einige berichten auch von 21 Km/h (Tacho) und mehr als Spitzengeschwindigkeit. Rechnet man in echte Km/h um, kommt man im Optimalfall auf 20 Km/h (real).
Wann und ob sie überhaupt erreicht werden hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Gewicht des Fahrers
- Oberfläche der Straße
- Luftdruck der Reifen
- Akku-Ladestand
Ja, die Geschwindigkeit hängt vom Luftdruck ab. 2,5 bar pro Reifen sind wichtig! Und ja, die Geschwindigkeit hängt vom Ladestand ab! Der Hinweis steht sogar im Handbuch. Ab 2 Balken drosselt der Egret nämlich nochmal auf in der Regel 18 Km/h (Tacho) Maximalgeschwindigkeit. Das entspricht etwa 16-17 Km/h real.
Und als wäre das noch nicht schlimm genug: Steigungen führen ebenfalls zu einem spürbaren Leistungsabfall. Je nach Grad und Länge der Steigung reduziert sich die Geschwindigkeit auf bis zu ca. 14 Km/h (Tacho) = 13 Km/h real. Das sind allerdings Erfahrungswerte für relativ steile Rampen. Normale Brücken o.ä. nimmt er mit etwa 16 Km/h (Tacho) = 15 Km/h real.
Aber Leistungswunder ist anders. Damit ist der Egret de facto eine lahme Möhre. Andere Nutzer melden, sie werden regelmäßig von Leihscootern überholt.

Zum technischen Hintergrund stellt sich – durch Infos anderer Besitzer – heraus:
Die aktuelle Firmware 8.7 des V4 Controllers scheint eine gekappte Version der 8.6 des V3 zu sein. Hier wurde einfach die letzte (schnellste) Stufe ausgelassen. Es scheint keine gesonderte Programmierung für den V4 gegeben zu haben, bei der die 20Km/h ausgereizt oder richtig bedient werden.
Hier deutet sich ein echtes Problem für den Egret Ten an. Wenn sich herumspricht, dass der solide E-Scooter in Wirklichkeit eine lahme Gurke ist, kann er schnell zum Ladenhüter werden.
An der Hardware sollte es nicht liegen bei einem 500 Watt Motor. Eigentlich benötigt der Ten V4 eine ordentlich programmierte Firmwareversion, die speziell auf die 20Km/h abgestimmt ist und das Maximum raus holt.
Ob Walberg hier aktiv wird – oder überhaupt kann – ist nicht bekannt. Diverse Hinweise und Rückfragen blieben leider auch unbeantwortet. Und selbst wenn es mal eine neue Firmware geben sollte, die das Defizit behebt, stellt sich die Frage, wie Besitzer des V4 in den Genuss dieser Firmware kommen. Müssen alle Egrets wieder eingesendet werden oder haben auch Vertragshändler vor Ort die Möglichkeit, Updates durchzuführen?
Ich denke, dass die Frage der Performance uns noch eine Weile beschäftigen wird. Im Moment erinnert die Aussage ‘bis zu 20 Km/h’ eher an die Werbung der Internetprovider, die ‘bis zu 100 MBit/s’ versprechen – was in der Realität kaum erreicht wird.
Die Performance überlagert leider etwas den Gesamteindruck. Das ist schade, denn der Egret ist insgesamt erst einmal ein solides Fahrzeug.
Sollbruchstellen
Hier und da gibt es aber auch Herausforderungen. Ich greife hier noch einmal Punkte auf, die mir nicht selbst wiederfahren sind, die aber in einem kleineren Kreis von Besitzern vorgekommen sind und diskutiert werden.
Es handelt sich jeweils um Einzelfälle. Diese haben keine Aussagekraft für das Modell generell.
Netzteil: Bei zwei Nutzern wurde das sofort zum Problem. Das Netzteil war nach kurzem Einsatz defekt. In der Diskussion stellte sich heraus, dass es im Handbuch einen Warnhinweis gibt: Es werde (nicht ‘könne’) zu Schäden führen, wenn das Netzteil länger als 24 Stunden angeschlossen ist. Ohaaa! Da hat man gleich die schlimmsten Bilder vor Augen von abfackelnden Akkus. Es ist aber wohl eher gemeint, dass das Netzteil schaden nehmen kann, weil es schlecht gekühlt wird. Dennoch: Ein ernst zu nehmender Hinweis!
Steuereinheit: Apropos schlecht gekühlt. Ein Nutzer hatte einen Schaden erlitten, weil er Überlast (> 100 kg) leicht bergauf gefahren war. Es gibt bei der Steuereinheit wohl keine Temperatursensoren oder Abschaltung bei Überhitzung.
Nun, selbst Schuld, wenn man den Egret einer so hohen Last aussetzt – sollte man meinen. Und das stimmt. 100 kg sind das Limit. Ist kommuniziert.
Aber: Jeder Fahrer sollte sich klar machen, was “Last” ist. Das sind entweder Kilo, die er befördern muss – oder auch Steigungen, die er fahren muss. Je steiler die Strecke ist, desto höher die Last. Das bedeutet: Wenn jemand an die 100 kg (so wie ich) eine längere Strecke bergauf fährt, besteht das Risiko, dass der Egret überhitzt und Schaden nimmt. Seitdem ich das weiß, sehe ich Steigungen immer mit einer gewissen Sorge entgegen.
Ständer: Hier hatte ich auch schon meine Probleme und andere Nutzer berichten ebenfalls, dass sie Schwierigkeiten haben, den Ständer ein- oder auszufahren. Bei mir hatte sich der Sticht der Feder etwas verschoben und den Ständer beim Einklappen blockiert. Das muss ich noch beobachten. Ich vermute aber mal, dass man hier regelmäßig die Schraube nachziehen sollte.
Es gibt noch weitere Kleinigkeiten, die berichtet werden. So soll man beim Reinigen z.B. aufpassen, weil die Dichtungen nicht immer super sind und evtl. Wasser ins Batteriefach gelangen kann etc.
Egret Ten V4 Fazit
Aber das alles sind, wie gesagt, Einzelfälle. Rückschlüsse auf die ganze Modellreihe lassen sich nicht ableiten. Insgesamt ist und bleibt ein positiver Grundeindruck von der Verarbeitung. Da wurde bei anderen Herstellern schon von ganz anderen Dingen berichtet.
Was jedoch auf jeden Fall bleibt, ist die Herausforderung mit der Performance. Für mich ist das ein echter Dämpfer – und für viele andere Besitzer scheinbar auch. Im normalen Stadtverkehr von Leihscootern abgehängt zu werden ist nicht schön. Die zusätzlichen Performance-Einbußen ab 50% Akkustand oder an Steigungen sind frustrierend.
Hier hoffe ich inständig, dass Walberg die Firmware noch mal überarbeiten lässt und einen Weg findet, ein Update zu verteilen. Denn gerade für mich war es eine zentrale Kaufentscheidung, dass der Egret ordentlich motorisiert und solide ist und mich zuverlässig bewegt. Ansonsten wird für mich bald tatsächlich Egret zu Regret. Aber so weit will ich eigentlich nicht gehen. Es ist klar, dass man erst einmal nach den negativen Auffälligkeiten schaut. Aber um ein faires Fazit zu liefern: Letztendlich freue ich mich über den Egret Ten.
- Er ist solide gebaut
- Bei konkreten Rückfragen hat das Team in der Regel schnell und hilfreich geantwortet
- Florian Walberg hat sich für die Zulassung von Elektrokleinstfahrzeugen eingesetzt
Und… wenn mein Sohnemann, der sehr leicht ist, auf den Egret Ten steigt, geht der auch schnell ab.
Auch bei mir stehen durchaus mal 20 Km/h auf dem Tacho, aber wesentlich langsamer, mühsamer und nur unter guten Bedingungen.
Es bleibt der gute Gesamteindruck, der vor allem geschmälert wird durch die Performance. Insgesamt würde ich dem Egret dennoch 4 bis 4,5 Sternen von 5 geben. Mit der eindringlichen Bitte an den Hersteller: Geht die Programmierung an – und lasst auch den Käufern ein Update zukommen.
Update vom 07.08.
Die unten beschriebenen Herausforderungen des EGRET Ten V4 bei Leistung bzw. Geschwindigkeit scheinen nur einige Fahrzeuge zu betreffen – aus der ersten Auslieferung.
Besitzer, die ihre EGRETs kürzlich erhalten haben, berichten überwiegend von einem normalen Fahrverhalten und dass sie unter Normalbedingungen 20Km/h (und innerhalb der Toleranzgrenze auch etwas mehr) erreichen. Natürlich haben wir es mit unterschiedlichen Gewichtsklassen, Straßenverhältnissen etc. zu tun. Aber es deutet sich an, was auch Jum Müller in seinem [Beitrag] schreibt: Möglicherweise ist der Gasgriff die Ursache.
Ich habe nochmal über das Service-Formular von Walberg Urban Electrics geschrieben, das Jum Müller verlinkt hat und das Egret-Team hat sich auch schon bei mir gemeldet. Sie sind dran.
D.h. ich bin optimistisch, dass es für die Betroffenen eine baldige Lösung gibt. Sobald ich diese selbst testen kann, freue ich mich, darüber an dieser Stelle zu berichten.
Im Übrigen möchte ich noch berichten, dass ich meinen Egret mittlerweile mehr als 2 Wochen habe und er mich als Pendler zuverlässig transportiert. Ich benutze ihn, um Autokilometer zu ersetzen – entweder komplett oder in Kombination mit dem Auto oder den ÖPNV. Über mangelnde Sichtbarkeit im Stadtbild muss sich mein V4 nicht beklagen.

Auch bei meinem Egret Ten 4 hat sich die Feder des Seitenständers verdreht und ist ausgerauscht (Schraube nicht festgedreht). Gibt es ein Bild von dem korrekten Federsitz?
Der Hersteller bietet für 29€ ein Update an:
urban-electrics.com/collections/ersatzteile/products/software-update-egret-the-urban-stvo
Meiner ist zwar noch garnicht da, aber ich hatte jetzt wirklich kein gutes Gefühl und habe Egret angeschrieben. Anscheinend ist es ein bekanntes Problem. Egret schickt auf Wunsch einen neuen Gasgriff der das Problem beheben soll. Dazu auf dem folgenden Link das Problem beschreiben: odoo.urban-electrics.com/crm_claim/new/
Der alte Gasgriff muss dann anschließend zurück geschickt werden.
Ich hoffe zumindest in der Sache geholfen zu haben
Ebenfalls etwas enttäuscht von der Motorleistung.
Bin selber 1,92 m groß und Reize auch die Gewichtsgrenze aus.
Aber kann voll das Bestätigen, was in dem sehr guten Bericht geschildert wird.
500 Watt Dauer und sogar 800 Watt Peakleistung, welche ich am Berg erwarte, sind echt nicht vorhanden.
Fühlt sich nicht so souverän an für die „Tesla“ Klasse……
Ein Update…..,wie auch immer das funktionieren soll, muss echt her.
Stabilität und Verarbeitung überzeugen mich trotzdem sehr.
Ja, Anrollverhalten stimmt. Unten raus hat er Energie. Nur hinten raus wird es leider eng. Wegen der Lenkerhöhe dachte ich, nur meine 1.96m seien eine Herausforderung. Aber auch Fahrer mit 1.86m haben das Gefühl, der könnte ruhig höher sein.
Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diesen Artikel. Ich hätte gerne gewusst wie es mit dem Abrollverhalten und der Federung auf unterschiedlichen Untergründen aussieht.
Irgendwie finde ich es bemerkenswert das ein Scooter mit dem Anspruch „Elite“ nicht mal mit einer irgendwie gearteten Federung ausgestattet ist. Nur die Luftreifen reicht das wirkliche?
Viele Grüße Frank
Hier habe ich einen direkten Vergleich mit einem Ninebot S1. Der hat 8-Zoll Hartgummireifen und etwas vorne, das sie Federung nennen. Ich habe vor der Haustür unebene Straßen. Und der Unterschied zwischen dem Ninebot und dem EGRET ist sehr groß. Der EGRET nimmt die Unebenheiten gelassen auf, während ich beim Ninebot ordentlich durchgerüttelt werde.
Es gibt auch viele Abschnitte, da wird man selbst auf dem EGRET etwas durchgerüttelt – und Schlaglöcher sollte man ohnehin umfahren. Aber ich fahre mit dem Ten an Stellen, an denen ich den Ninebot nur schieben würde.
Fahrkomfort – deutlicher Unterschied!
Vielen Dank für den ausführlichen Artikel. Ich hatte den Scooter auch ziemlich früh bestellt und auch erhalten. Ich kann dem Artikel nur zustimmen, die Leistung war auch für mich sehr enttäuschend. Für die Leistung (500W) und den Preis (1650€) habe ich mir aber mehr vorgestellt. Aus diesem Grund habe ich meinen Scooter auch zurückgeschickt.
Ich fand die unterschiedlichen Bremsen auch störend. Hier verstehe ich nicht warum man sich dafür entschieden hat.
Ein leider absolut enttäuschender Erfahrungsbericht. In Deutschland müssen wir schon die bittere Pille der maximalen Höchstgeschwindigkeit von 20 Km/h schlucken. Diese 20 Km/h müssen dann meiner Meinung nach auch schnell erreicht werden und auch unter verschiedenen Umständen gehalten werden. Da nützt es doch nicht, einfach nur eine Fahrstufe aus der Software zu nehmen, sodass der E Scooter nur unter Optimalbedingungen die 20 Km/h erreicht. Auch finde ich, dass bei etwas niedrigerem Akkustand die 20 Km/h gehalten werden müssen, denn im Vergleich zum Original ist das ja schon die “reduzierte Geschwindigkeit”.
Die “Speerspitze” der E Scooter, vielfach ausgezeichneter Testsieger welcher im Test noch mit 35 Km/h mit einer 115Kg Person durch die Gegend flitze als 17-18 Km/h lahme Gurke im Mittel. Das kann nur ein schlechter Witz sein. Da bleibt nur zu hoffen, dass es hier bald eine Lösung für gibt. Auch angesichts des Premiumpreises ein m.E. unhaltbarer Zustand.
Ich selbst habe den Egret Eight vorbestellt und warte nun misstrauisch. Sollte sich hier ähnliches herausstellen, würde ich den E Scooter im Rahmen des Widerrufsrechts zurückschicken. @Clifford – Danke für diesen ausführlichen Testbericht.
Danke Dir. Ich selbst bin gar nicht ‘absolut Enttäuscht’. Denn der EGRET Ten V4 bringt auch viel Qualität mit. Die eingeschränkte Geschwindigkeit ist ein ziemlicher Dämpfer (und auch der gekürzte Holm ist für mich eine Herausforderung – das ist aber eher ein Einzelschicksal).
Ich hätte nie gedacht, dass es mal ein Thema sein würde, wie man den EGRET Ten verlässlich auf 20Km/h bringt. Ich hatte Leistungsreserven erwartet und überlegt, ob der EGRET für 20Km/h nicht sogar übermotorisiert ist. Dass dieses Thema von EGRET Ten V4 Besitzern überhaupt diskutiert wird, ist schon unerwartet. Aber: Es ist eigentlich ein lösbares Problem. Daher bin ich gespannt, ob es auch eine Lösung geben wird.
Moin Cliff. Danke für den Bericht. FW Update können wir als Käufer im Nachhinein nicht machen. Wie soll das gehen? Hier wäre eine BT Kopplung Smartphone und eine App von Vorteil gewesen, mit der man nachträglich FW Updates einspielen könnte.
Hoffentlich passiert da was von seitens des Herstellers.
Danke, Mike. In der Tat ist da ja ein mehrstufiger Prozess erforderlich:
Schritt 1. Walberg erkennt, dass es einen Handlungsbedarf gibt
Schritt 2: Walberg ist bereit, die Herausforderung anzugehen
Schritt 3: Walberg schafft es, die Firmware zu verbessern
Schritt 4: Die verbesserte Firmware muss auch die Käufer erreichen
Ich weiß nicht mal, ob wir schon bei Schritt 1 sind. Keine Ahnung, weil keine Antwort hierzu bisher. Dabei kommt das Problem ja nicht überraschend. Schon seit einiger Zeit beschäftigen sich Nutzer in einer eigenen Facebook-Gruppe mit der Performance, posten GPS-Profile etc. EGRET ist dort (passiv) auch drin. Das Thema sollte also eigentlich nicht an ihnen vorbei gegangen sein. Auch hatte ich in einer Sammelmail WUE angeschrieben. Allerdings hatte vermutlich der Versand die volle Prio. Und das ist nachvollziehbar. Über kurz oder lang sollte der Blick aber mal in Richtung dieser Herausforderung gehen.
Schritt 3 wird sicher auch nicht einfach. Das passiert nicht in Hamburg und das läuft über den Hersteller der Controller. Nicht trivial, würde ich vermuten.
Sollte Schritt 3 jemals absolviert werden, müsste die verbesserte Firmware ja auch die Kunden erreichen. Selbst aufspielen geht nicht. Optionen könnten sein, dass Vertragshändler die Möglichkeit bekommen, die Firmware upzudaten – oder aber den Kunden werden neue Steuergriffe zugesendet (wo ja die Firmware drin ist) und Walberg erhält die alten Steuergriffe zurück. Das würde den Versand wesentlich vereinfachen und hier könnte man ja wie bei einer Art Pfandsystem arbeiten, bei dem es für die zurückgesendeten Griffe dann Geld zurück gibt.
Aber von diesem Schritt 4 sind wir ja erst einmal weit entfernt.
Das sind interessante Lösungsansätze aber wenn ich den Egret Ten für den Preis der aufgerufen vorbestellt hätte, würde ich mir das nicht antun. Nach Ablauf der 2 Wochen Widerrufsfrist dürfte man dann nur “hoffen”, dass es es Lösung gäbe.
Wie sieht denn das eigentlich mit der ABE aus? Darf einfach so die Software geändert werden, ohne dass dies die ABE tangiert? Bin etwas enttäuscht von Walberg. Von einem Platzhirsch hätte ich einen Patzer in einem so wesentlichen Punkt nicht erwartet.