
Der Metz Moover Test- und Fahrbericht
Ein Metz Moover Testbericht ist definitiv Pflicht, da es sich um den ersten in Deutschland hergestellten E Scooter handelt, der hierzulande legal gefahren werden darf. Das dies sogar noch vor in Kraft treten der anstehenden Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung möglich ist, liegt an einer Sondergenehmigung des Kraftfahrt-Bundesamtes. Dem Metz Moover wurde bescheinigt, dass er alle Anforderungen der StVZO §20 erfüllt und den Vorgaben entspricht, die an hochwertige E Bikes gestellt werden. Somit darf der Metz Moover in Deutschland bereits jetzt ganz legal auf Straßen und ausgewiesenen Radwegen gefahren werden – vorausgesetzt, man ist mindestens 15 Jahre alt und (mindestens) im Besitz eines Mofa-Führerscheins. Außerdem muss eine (nicht personengebundene) Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Eine Helmpflicht besteht übrigens nicht.
Kurz gesagt, der Metz Moover ist eine echte Besonderheit. Da er mit einer UVP von 1998,- Euro auch zu den eher hochpreisigen E Scootern gezählt werden muss, waren wir natürlich ganz besonders gespannt, wie dieser Roller im Praxistest abschneiden würde.
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Metz Moover
Der Metz Moover ist Made in Germany. Er ist mit seinen 12 Zoll Reifen besonders sicher, stabil und in einer schönen Formgebung. Besonderheiten: Gepäckträger.
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Metz Moover – Technische Daten
Bevor es mit dem eigentlichen Testbericht weitergeht, wollen wir euch zunächst die wichtigsten technischen Parameter dieses E Scooters vorstellen.
Der Metz Moover ist mit einem bürstenlosen Nabenmotor ausgestattet (Leistung 250 W / Maximalleistung 500 W). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 Km/h.
Der Metz Moover hat keine Fahrmodi – das Daumengas gibt dem Antrieb die max. erlaubte Leistung stufenlos von 0-100% vor (ähnlich Gaspedal Auto). Die Anzeige ECO, SPORT, POWER, POWER+SPORT dient nur zum “Feedback” für den Fahrer, wieviel der Antrieb unterstützen darf:
- ECO = max. 25% Leistung darf der Antrieb liefern,
- SPORT = max. 50%
- POWER = max. 75%
- POWER+SPORT = max. 100%
Die Geschwindigkeit ergibt sich aus der max. erlaubten Leistung und eben der für diese Geschwindigkeit nötigen Leistung.
Ein 216 Wh Lithium-Akku soll eine Reichweite von bis zu 25 km ermöglichen. Die Ladezeit liegt bei rund 4 Stunden.
Vorne und hinten ist der Moover mit mechanischen Scheibenbremsen ausgestattet (Tektro Mira / 160 mm).
Ein LED Display in Lenkermitte zeigt alle relevanten Fahrdaten an, z.B. das aktuelle Tempo, Ladezustand, Gesamt- und Tageskilometer etc.
Beleuchtung: AXA Blueline LED vorn und hinten.
Der Moover ist mit schön großen Luftreifen ausgestattet (12 x 2,0 Zoll).
Maße des E Scooters: 117,5 x 51 x 100-117 cm (Lenkerhöhe verstellbar).
Maße schmal gefaltet: 100 x 26 x 64 cm.
Der Fahrzeugrahmen besteht teils aus Aluminium, teils aus verzinktem Stahl.
Das Gesamtgewicht des Metz Moover liegt bei 16 kg (inkl. Akku).
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Metz Moover Testbericht
Schon bei erstem Betrachten wirkte die Verarbeitung des Metz Moover ausgesprochen solide. Besonders der verzinkte, pulverbeschichtete Rahmen dürfte auch hohen Belastungen standhalten. Um einen guten Eindruck von den Fahreigenschaften des Moover zu erhalten, testeten wir den Roller ausführlich auf unterschiedlichem Terrain. Unser Testfahrer hat ein Gewicht von ca. 72 kg.
Das Anfahren
Schon beim Anfahren machte der Moover eine gute Figur. Praktisch ist, dass man den Roller erst via Kickstart auf ein Tempo von ca. 3 Km/h beschleunigen muss, bevor man den Motor hinzuschalten kann. Dadurch werden ungewollte Fehlstarts vermieden.
Beschleunigt wird per Daumengas am Lenker. Laut unserem Tester war der Daumengashebel ausgesprochen feinfühlig dosierbar, so dass sich nicht nur sportlich, sondern auch ausgesprochen ökonomisch fahren lässt.
Die Maximalgeschwindigkeit von 20-21 Km/h ließ sich auf ebenem Asphalt schnell erreichen. Bei Erreichen der Höchstgeschwindigkeit muss der Daumengashebel dauerhaft gedrückt bleiben.
Was uns auffiel: Beim Metz Moover gibt es verschiedene Fahrmodi, nämlich POWER, SPORT und ECO. Allerdings lassen sich diese Modi nicht, wie bei anderen E Scootern, vorher festlegen. Stattdessen werden die Modi durch unterschiedlich starkes Drücken des Daumengases aktiviert. Bei voll gedrücktem Daumengas wird im Display angezeigt, dass man sich im POWER+SPORT Modus befindet (Geschwindigkeit 20-21 Km/h). Wenn man das Daumengas ein wenig reduziert, befindet man sich nur noch im SPORT Modus (Geschwindigkeit ca. 18-19 Km/h). Wird das Daumengas noch weiter reduziert, schaltet der Moover in den sparsamen ECO Modus (Geschwindigkeit 15-17 Km/h). Da man den Daumengashebel im ECO- und SPORT-Modus nur leicht herunterdrücken muss befürchteten wir zunächst, dass es für den Daumen auf Dauer ein wenig anstrengend werden könnte. Im Praxistest erwies sich diese Befürchtung allerdings als unbegründet.
Metz Moover Fahrverhalten
Der Antrieb konnte mit echter Motorpower überzeugen. Mit leichten Steigungen und Brücken wurde der Metz Moover spielend fertig und selbst bei starkem Gegenwind kam es zu keinerlei Geschwindigkeitsverlusten – hier machten sich die 500 W Maximalleistung mehr als positiv bemerkbar!
Der Metz Moover hat keine eigene Federung, aber dafür große, luftgefüllte Reifen, die Bodenunebenheiten gut ausgeglichen haben. Positiv fiel uns auf, dass Bodenunebenheiten keinerlei Geschwindigkeitsabfall zur Folge hatten. Man sollte allerdings beachten: Wenn die Reifen mit maximalem Druck befüllt wurden, profitiert man zwar von einem besseren Rollwiderstand, aber dafür werden Vibrationen auch direkt an den Fahrer weitergegeben. Insgesamt ist das Federungsverhalten dem des, deutlich teureren, BMW X2 sehr ähnlich.
Die Scheibenbremsen konnten zu 100% überzeugen, sie griffen bei Vollbremsungen schön hart, so dass man schnell und sicher zum Stehen kam.
Das Fahrverhalten in Kurven ließ keinerlei Wünsche offen, insgesamt fuhr sich der Moover schön smooth. Auch das schön breite Trittbrett (18 cm) und der tiefe Schwerpunkt trugen zu einem tollen Fahrerlebnis bei.
Das Durchfahren von kleinen bis mittleren Wasserpfützen ist mit dem Moover durchaus möglich, der Hersteller kann aber nicht garantieren, dass tiefe Pfützen problemlos durchfahrbar sind, da die Räder des Moovers kleiner sind als z.B. bei einem Fahrrad.
An der Beleuchtung des Metz Moover gab es absolut nichts auszusetzen. Der Kegel des Frontlichtes erwies sich auch bei Dunkelheit als ausreichend. Für Sicherheit im Dunkeln oder bei schlechten Sichtverhältnissen ist also gesorgt. Sobald man den E Scooter einschaltet, werden Vorder- und Rücklicht übrigens automatisch mit aktiviert.
Ganz nebenbei: Was wir ebenfalls klasse fanden, war der Gepäckträger zur Montage von Taschen und Transportboxen. Eine Klingel sorgt für zusätzliche Straßentauglichkeit.
Akku & Reichweite
In Sachen Reichweite konnte der Metz Moover absolut überzeugen. Selbst bei dauerhaft Vollgas und starkem Wind (teilweise Rücken-, teilweise Gegenwind) konnte eine recht hohe Gesamtlaufleistung von 20,6 km erreicht werden. Dies entspricht zwar nicht ganz den vom Hersteller angegebenen 25 km, aber aus Erfahrung können wir sagen, dass die maximale Reichweite laut Herstellerangaben auch bei anderen E Scootern in der Praxis so gut wie nie erreicht wird. Und 20 km sind schon mehr als ordentlich. Die 10 Balken der Ladestandsanzeige auf dem Display gaben den Ladestand stets genau an, man kann sich also auf die Angaben verlassen. Bei nur noch 1 Balken lag die Restreichweite noch bei rund 2 km. Verblüffenderweise zeigte der Moover auch bei einem derart niedrigen Ladestand keinerlei Geschwindigkeitseinbußen. Sobald die Ladezustandsanzeige auf 0 Balken sprang, konnte man tatsächlich noch 500 bis 1.000 Meter fahren, dann schaltete sich der Roller komplett ab.
Zu beachten ist, dass der Akku fest im Trittbrett verbaut ist und nicht entnommen werden kann. Er muss also direkt am Fahrzeug aufgeladen werden.

Abschließendes Fazit
Der Metz Moover ist der erste in Deutschland hergestellte E Scooter, der legal auf unseren Straßen und Radwegen gefahren werden darf. Man kann also davon ausgehen, dass dieses Modell höchste qualitative Ansprüche erfüllen musste, um die Allgemeine Betriebserlaubnis vom Kraftfahrt-Bundesamt zu erhalten. Interessant ist, dass die Sonderzulassung in Anlehnung an die Vorschriften für Leichtmofas erfolgte. Darüber hinaus wurde der Metz moover von einem akkreditierten Prüfinstitut in Anlehnung an die Pedelec Norm DIN EN 15194 genauestens unter die Lupe genommen um sicherzugehen, dass dieser E Scooter mindestens dieselben Qualitätsstandards erfüllt wie zugelassene E Bikes / Pedelecs.
Auch in unserem Metz Moover Test konnte dieses Modell absolut überzeugen; die solide Verarbeitung sah man dem Roller schon auf den ersten Blick an. Auch der Motor erwies sich als sehr durchzugsstark – selbst moderate Steigungen ließen sich spielend bewältigen und es gab keinerlei Leistungsverluste bis zum letzten Meter.
Bodenunebenheiten wurden von den großen 12“ Luftreifen gut ausgeglichen, wobei eine zusätzliche Federung sicher noch für einen etwas höheren Fahrkomfort gesorgt hätte. Die mechanischen Scheibenbremsen erwiesen sich als absolut ausreichend.
Sehr praktisch ist, dass sich der Roller schön schmal und flach zusammenklappen lässt. Da sich die Lenkstange am Gepäckträger fixieren lässt, konnte man den Moover, trotz des relativ hohen Gewichts von 16 kg, immer noch recht bequem transportieren.
Positiv fiel uns auch die hohe Laufleistung von 20 km auf, selbst bei permanentem Vollgas.
Kein Zweifel, beim Metz Moover handelt es sich um einen absolut empfehlenswerten E Scooter, der übrigens wirklich 100% „Made in Germany“ ist (der Moover wurde nicht nur im fränkischen Zirndorf entwickelt, sondern wird auch dort produziert).
Ob dieses Modell allerdings seinen recht hohen Anschaffungspreis (UVP 1998,- Euro) wirklich wert ist, muss letztlich jeder Interessent selbst entscheiden. Man kann davon ausgehen, dass spätestens ab dem Frühsommer weitere Anbieter E Scooter auf den Markt bringen werden, die die Vorgaben der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung erfüllen und somit legal gefahren werden dürfen – darunter werden sicherlich auch preisgünstigere Modelle sein. Momentan ist davon auszugehen, dass die Verordnung spätestens im Frühsommer 2019 in Kraft treten wird. Wer es bis dahin nicht abwarten kann und schon jetzt mit einem E Scooter auf Deutschlands Straßen durchstarten möchte, hat mit dem Metz Moover aber sicherlich eine gute Wahl getroffen.

Hoffentlich gibt es bald ein Update…nur 36 V Technik, kleine 20 km Reichweite, fester Akku….da erwartet man für 1800 Euro mehr…..klar bleibt die deutsche Verarbeitung, der gute Rollkomfort der größeren Räder, die guten 16 kg. Aber für 1500 Euro braucht es 48 V, besser direkt 60 V, 40 km Reichweite und Wechselakku. Statt Metz Aufkleber dürfte es auch gerne etwas stylischer sein…
Der fest verbaute Akku ist für mich der Grund, solch ein Gerät NICHT zu kaufen!
Ich möchte den Roller beim Laden im Keller nicht ganz alleine lassen (Akkus brennen schon mal, blähen sich auf und explodieren). Ich möchte aber solch eine schweres (und schmutziges) Gerät nicht zum Laden in die Wohnung hochschleppen…
Mit Interesse habe ich diesen Test gelesen und stimme dem insgesamt gutem Ergenis über Verarbeitung, Reifen etc.zu.
Was allerdings gar nicht passt ist die Leistung bei Steigungen. Ich habe kurz vor unserem Frankreichurlaub 2 dieser doch sehr teuren Metz Moover gekauft um dort beweglich zu sein. Bergab war der Moover natürlich wie beschrieben, aber bereits der Anblick eines Hügels, schien dem Roller nicht zu gefallen. Im leichten bergauf blieb der Roller fast stehen. An etwas stärkeren Steigungen, steht der Roller trotz voll durchgedrücktem Gashebel nach wenigen Metern. Zunächst dachte ich an einen Defekt oder an mei Gewicht von knapp 90 kg doch auch unser Sohn und meine Frau erlebten mit dem anderen Roller mit 30 kg weniger das gleiche Schicksal.
Das ist bei allem Zugeständnissen an die Qualität nicht akzeptabel. Jeder billige China Roller stürmt leichte Steigungen hoch als wären diese nicht vorhanden. Der Metz Moover schafft dagegen keinen einzigen Hügel.
Ich hoffe, dass es bald ein Software Update oder irgend etwas kommt…ansonsten ist der Roller nur im absoluten Flachland zu fahren… Schade bei einem Stückpreis von knapp 2.000,- Euro
Dieses Gefährt sieht genau so aus wie die Altersverteilung der deutschen Gesellschaft. Genau so stellen sich die deutschen Beamten die Welt vor, mit offenen Bowdenzügen, Anbauteilen und Gepäckträgern vom Fahrrad aus den 70gern direkt übernommen, fehlt nur noch der Rollendynamo fürs Licht.
Den Herren hätte ich wirklich vorher mal empfohlen über den Tellerrand zu blicken.
Ich habe auch schon über das halbe Jahrhundert hinter mir, aber so gut kann der Roller gar nicht verarbeitet sein, dass ich ihn freiwillig fahren würde. Ein hochnotpeinlich Anfang ist das.