
SXT Max: Neuer E Scooter auf Basis des Ninebot Model Max ?
Viele fragen sich natürlich bei den ganzen E Scootern der Sharing Anbieter, die sich zur Zeit in Deutschland breit machen: Wo kann ich so einen E Scooter kaufen, den ich gerade gefahren bin ? Die Antwort ist der SXT Max. Es ist die Version für Endverbraucher des E Scooters, den sehr viele Sharing Anbieter weltweit u.a. nun auch in Deutschland einsetzen. Vermutlich eine Adaption des vor langem angekündigten Segway Ninebot Model Max oder an die E-Scooter von TIER Mobility.





Der SXT Max ist bislang vorbestellbar. Ende August soll er dann ausgeliefert werden. Das heißt lange warten. Da wir natürlich noch kein Exemplar in die Hände bekommen haben, werfen wir unseren, inzwischen doch schon recht gut geschulten Blick, auf das Fahrzeug:
Grundausstattung: Wie es die Elektrokleinstfahrzeuge Verordnung verlangt, verfügt der SXT MAX über zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen – hier zwei Trommelbremsen kombiniert zusätzlich mit einer elektromagnetischen an der Vorderachse. die Beleuchtung entspricht natürlich in Verbindung mit den Front-, Rück-, sowie Seitenreflektoren ebenfalls der neuen deutschen Elektrokleinstfahrzeuge Verordnung. Die maximale Geschwindigkeit beträgt die gesetzlich limitierte und elektronisch abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit von 20 Km/h. Alle Punkte sind eigentlich längst bekannt.
SXT Max Vor- und Nachteile
Je nachdem wie man einzelne Punkte bewertet ergeben sich eine ganze Reihe an Vor- aber auch Nachteilen beim SXT Max. Das ist im Prinzip nichts neues. Wir wollen die Faktoren nüchtern betrachten:
Vorteile: Zunächst macht der SXT Max den Eindruck eines sehr stabilen und widerstandsfähigen E Scooters. Das verbaute Steuergerät ist IP67 staubgeschützt- und wasserdicht, der verbaute Akku gemäß IP54 hingegen immerhin staub- und wassergeschützt. Der Rahmen des SXT Max besteht aus einer Aluminiumlegierung und ist im Gegensatz und zum großen Vorteil gegenüber der Sharing Version an der Lenkerstange klappbar. Das ist gut für die Mitnahme z.B. in Bahn und Auto.
Leistung des Motors: Der Antrieb besteht aus einem bürstenlosen Nabenmotor mit einer Dauernennleistung von 350W und einer Spitzenleistung von immerhin 690 Watt, die von einem reichweitenstarken 12,8 Ah (460,8 Wh) Lithiumakku mit der nötigen Energie versorgt werden. Die Reichweite soll bis zu 40 km betragen. Das ist recht ordentlich und die Werte entsprechen im groben Vergleich ungefähr dem Egret Ten V4 (Reichweite) oder dem Egret Eight V3 (Motorleistung).
Nachteile: Je nachdem wir man das eine oder andere Merkmal auslegt, ergeben sich auch Nachteile. Da wäre erstmal das sehr hohe Gewicht: Das Gesamtgewicht beträgt aufgrund der sehr robusten und widerstandsfähigen Bauweise 23 kg inklusive dem Akku. Das ist sehr viel. Selbst der Metz Moover und der Egret Ten V4 sind ca. 6 kg leichter.
Bei dem doch recht schweren Gewicht hat der SXT Max jedoch nur Vollgummireifen. Immerhin garantieren die verbaute Vollgummibereifung exzellente Haftung und die Radgröße von 10 Zoll bringt gleichzeitig eine sehr gute Straßenlage und Fahrdynamik mit sich. Auch sind Plattfüße durch defekte Schläuche nicht zu erwarten, Luftreifen schlucken jedoch recht einfach Unebenheiten aus, ohne das erst eine Mechanik (z.B. Stoßdämpfer) anfangen muss zu wirken. Wie man das bewertet, bleibt letztlich einem selbst überlassen. Hier müßten Fahrtests gemacht werden.
Genauso verhält es sich bei den Trommelbremsen. Sie sind wartungsfrei jedoch wirken nicht so stark wie vergleichsweise Scheibenbremsen. Auch hier fällt die Gewichtung, ob Nachteil oder Vorteil, zurück an den Betrachter.
Kommen wir zum nächsten Punkt: Die Ladezeit. Der SXT Max besitzt eine extrem lange Ladezeit. Die sehr große Akkukapazität reicht so für Distanzen von rund 40 km aus ohne den Akku zwischenzeitlich neu aufladen zu müssen. Das im Lieferumfang mit enthaltene Ladegerät lädtt den Akku mit 2A in rund 6 Stunden wieder voll auf. Das ist aber deutlich zu lang. Auch hier brauchen wir einen Praxistest, um herauszufinden wie lange eine praktikable Ladezeit von 70% dauert. Die letzten Prozente kosten immer viel Zeit, das ist bekannt.
Als letztes muss der potentielle Käufer noch bewerten inwiefern ein Vorderradantrieb in dieser Gewichtsklasse zu sehen sind. Auf dem Hinterrad wird man so auf jeden Fall nicht fahren können.
SXT Max – Fazit
Der SXT Max, von SXT Scooters, ist in der Tat spannend. Er deckt Bereiche ab, die so sicherlich noch eine Nische darstellen: Robustheit, Widerstandsfähigkeit,… Abzuwägen wäre dem entgegenstehend das hohe Gewicht, die lange Ladezeit,… Je nachdem wie man einzelne Faktoren für sich bewertet kann das Urteil sehr unterschiedlich ausfallen. Wir finden es zunächst einmal toll, dass das Fahrzeug, welches die Sharing Anbieter zumeist nutzen, nun bald für Endverbraucher gibt. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass viele den SXT Max interessant finden.
SXT Max – Leistungsdaten:
Akkukapazität in Wh: 460,8
Akkukapazität in Ah: 12,8
STVZO zugelassen: ja
Max. Reichweite (in km): 40
Max. Geschwindigkeit (in Km/h): 20
Max. Motorleistung (in Watt): 690
Nennleistung Motor (in Watt): 350
Antriebsart: Bürstenloser Nabenmotor
Akkutyp: Lithium
Akku zum Laden entnehmbar: nein
Zellentyp: 18650
Max. Ladezeit (in Stunden): 6
Geschwindigkeitsstufen: drosselbar auf 10 Km/h, 15 Km/h und 20 Km/h
Max. Zuladung (in kg): 120
Länge, Breite, Höhe (in cm): 117,8 x 50 x 119,4
Länge, Breite, Höhe / gefaltet (in cm): 117,8 x 50 x 56,7
Fahrzeuggewicht: 23
Gewicht Akkupack (in kg): 4,4
Bedienung: Daumengasgriff
Drehmoment: 22 Nm
Federung: Federgabel vorne
Bremssystem: Elektromagnetisch vorne, Trommelbremse vorne & hinten
Bereifung: Vollgummi – Solid Honeycomb
Reifengröße (in Zoll): 10
IP Schutzklasse: 57
Fahrzeugrahmen: Aluminiumlegierung
Lenkerhöhe (in cm): 119,4
Radstand (in cm): 91
Lieferumfang: Elektroroller, Ladegerät, Tragegriff, Handbuch, ABE
Kick-Start Funktion: ja
Beleuchtung: LED vorne und hinten
Faltbar: ja
Betriebsspannung (in Volt): 36
Der Scooter hat doch noch gar keine Zulassung, oder sehe ich das falsch?
Vielen Dank für diesen sehr informativen und gut recherchierten Blog, er gehört zu meiner allmorgendlichen Leseliste.
Trotzdem kann ich mir eine Anmerkung zum SXT Max nicht verkneifen: Ein Vorderradantrieb bei einem zweirädrigen Gefährt halte ich für eine prinzipielle, ja sogar lebensgefährliche Fehlkonzeption!
Bei einem blockierendem Vorderrad ist die „Rolle vorwärts“ so gut wie unvermeidbar was imho zu den berühmten letzten Dingen gehört wie z.B. die Frage: Willi hast du wirklich die Sicherung rausgedreht?
Aus der Produktbeschreibung im Shop geht nicht hervor das der 🛴 einen solchen Antrieb hat, erst hier im Test wird mit 3 Zeilen wertungsfrei darauf eingegangen.
Viele Grüße Frank
Hallo, wo wird etwas zum (zukünftigen) Preis gesagt? MfG
1200 Euro. Sorry.
Der scheint bis auf minimale Abweichnungen den eingesetzten Scootern von Tier Mobility zu entsprechen. Das Modell hat mir sehr gut gefallen, ich muss allerdings auch sagen, dass es der erste Scooter war, den ich gefahren bin. Die Bremsen empfand ich als ausreichend stark für 20 Km/h max. Geschwindigkeit, wobei die kombinierte Vorderbremse stärker war als die Hinterbremse. Auf glatter Strecke haben die 10 Zoll Gummireifen einen ausreichenden Komfort, auf gepflasterten Radwegen mit kleinen Steinen vibrierte es aber ordentlich. Der Roller im Leihbetrieb schien immer bei Überschreiten von ca. 21 Km/h elektronisch leicht zu bremsen. Wäre interssant, ob dieses Modell das auch macht.
Mit 23 Kilo möchte man dieses Modell nicht gerne Treppen zur U-Bahn oder Wohnung schleppen. Das empfinde ich als zu schwer. Als reiner Garagen- / Ausflugsroller ist der Komfort wiederum nicht optimal, da würde ich dann eher zu einem Egret Ten mit Luftreifen oder einen Metz Moover greifen. Bis zu 40 Km/h auf Gummireifen muss man mögen. Der Preis für diese Reichweite ist wiederum sehr gut, weshalb man ihn fast schon als Schnäppchen im Bereich der Ausflugs- / long range Scooter bezeichnen kann.