Trittbrett Paul E-Scooter – Pure Power aus dem Pott

Trittbrett Paul E-Scooter – Pure Power aus dem Pott

25. Februar 2022 10 Von EBT

Im Laufe der letzten Jahre haben wir ja schon verschiedenste E-Scooter getestet, aber nur selten konnte uns ein Modell auf Anhieb so begeistern wie PAUL.

Zugegeben, die Typenbezeichnung hört sich im ersten Moment ein wenig gewöhnungsbedürftig an, aber dieser E-Scooter hat es wirklich in sich. Man könnte den Produktnamen PAUL als echtes Understatement bezeichnen, denn dieses Modell erwies sich als absolutes Kraftpaket, das sich aber gleichzeitig richtig schön agil und wendig fahren lässt. Darüber hinaus zeichnet sich PAUL durch ein wirklich ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis aus.

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Paul
Trittbrett Paul

Trittbrett: Ein aufstrebende E-Scooter Marke mitten aus dem Herzen des Ruhrpotts

Hinter Paul steht Trittbrett, eine Marke der Plan M GmbH. Die Gründung von Trittbrett erfolgte 2019 in Mülheim an der Ruhr – dem Jahr also, in dem E-Scooter erstmals in Deutschland legalisiert wurden. Doch obwohl es sich um eine recht junge Marke handelt, haben die Trittbrett E-Scooter bereits jetzt eine ausgesprochen große Fangemeinde. 

Sämtliche Trittbrett Scooter werden übrigens in Deutschland entwickelt. Die Entwickler beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit Akkutechnologie und Motorsport. Man legt großen Wert darauf, die E-Scooter aus Fahrersicht zu optimieren, wofür auch eigens E-Scooter Foren und Blog-Einträge durchforstet wurden. Trittbrett verfolgt dabei das Ziel, „die geilste E-Scooter Brand in Deutschland zu werden“ – und unserer Ansicht nach sind sie dabei auch auf einem guten Weg!

Trittbrett Paul
Trittbrett Paul

Wirklich ungewöhnlich ist, dass sich die Marke Trittbrett stark an typischen Biker-Outfits orientiert, inkl. Lederkutten mit „Trittbrett Germany“ Aufnähern etc. Langfristiges Ziel ist, dass sich irgendwann bundesweit eigene Trittbrett-Chapter bilden, so dass eine echte Community entstehen könnte. Eine ganz ähnliche Idee hatten wir ja auch schon mit unserer E-Scooter Gang 😉

Was bei Trittbrett sofort auffällt, sind die schlichten Typbezeichnungen, mit denen das Unternehmen seine E-Scooter ausstattet. Es handelt sich dabei übrigens um keine willkürlichen Bezeichnungen, sondern um Namen von Menschen, die für Trittbrett CEO Holger von großer persönlicher Bedeutung waren bzw. sind. Eine originelle Idee, durch die die E-Scooter in gewisser Hinsicht eine Seele bekommen. Jedenfalls finden wir Namen wie Kalle, Emma oder Paul origineller als die oftmals komplett unpersönlichen bzw. nichtssagenden Typbezeichnungen manch anderer Hersteller. Aber das ist letztlich Geschmackssache.

Interessant ist auch, dass sich auf der Trittbrett Webseite nützliche Videos finden, z.B. zur Inbetriebnahme der Scooter. Auch für Schrauber finden sich detaillierte Erklärungsvideos, in denen einfache Reparaturen ausführlich und Schritt für Schritt dargestellt werden. Bei eventuellen Problemen kann man sich aber auch direkt an Trittbrett wenden, die Jungs (und Mädels) helfen laut eigener Aussage schnell und unbürokratisch weiter. 

Trittbrett Paul
Breite Reifen, breite Schlappen für den Ruhrpott-Dschungel

Wie es sich für einen E-Scooter Made im Pott gehört, hieß der erste Trittbrett E-Scooter übrigens schlicht und ergreifend KALLE. Dabei handelte es sich um einen eher klassischen, sportlichen E-Scooter, der mit einem Gewicht von nur 14 kg und 25 km Reichweite besonders gut für den Einsatz in der City geeignet ist (Pendeln etc.). Gegen Aufpreis ist dieser Scooter auch mit einem stärkeren Akku und bis zu 35 km Reichweite erhältlich. Kurz danach kam das Modell EMMA, das mit KALLE baugleich ist, aber eine etwas andere Optik hat, was die Farbgebung betrifft. Zielgruppe dürfte beim Modell EMMA wohl das weibliche Publikum zu sein.

Insbesondere durch den Erfolg von KALLE wurden wir erstmals auf TRITTBRETT aufmerksam. Als dann schließlich 2021 PAUL auf den Markt kam wurde uns schnell klar, dass insbesondere dieser E-Scooter wirklich ungewöhnlich sein muss. Immer wieder tauchten in sozialen Medien und Blogs begeisterte Kommentare auf, vor allem was die Power und das robuste Erscheinungsbild dieses E-Scooters anging. Kein Wunder, dass sich das Fahrzeug auf Anhieb sehr gut verkaufte, was sich übrigens bis heute nicht geändert hat. Schnell wurde klar, dass wir uns unbedingt ein eigenes Bild von PAUL machen mussten. Konnte dieses Modell anderen hochwertigen Touring E-Scootern, wie z.B. dem Egret PRO, wirklich das Wasser reichen?

Der Trittbrett PAUL E-Scooter im ersten Test

Da wir schon so viel Positives über die Trittbrett E-Scooter gehört hatten, konnten wir es irgendwann nicht mehr abwarten. Insbesondere PAUL mussten wir einfach selbst in Augenschein nehmen und testen. Unser Team vereinbarte deshalb einen Termin und fuhr schließlich zur Firmenzentrale von Trittbrett, direkt im Herzen Mülheims gelegen. Dort nahmen uns die beiden Trittbrett CEOs Holger und Andreas sofort freundlich in Empfang. Nachdem man uns bei einem gemütlichen Kaffee so einiges über die (sehr sympathische) Firmenphilosophie von Triibrett erzählt hatte, war es dann endlich soweit. Wir luden PAUL in unseren Bus und fuhren alle zusammen zu einem nahe gelegenen Park, wo es auch richtig heftige Steigungen gab. Schließlich wollten wir uns persönlich davon überzeugen, ob dieser Scooter wirklich so viel Power hat.

Als wir den PAUL zum ersten Mal sahen, war der erste optische Eindruck schon mal top – es wurde sofort klar, dass wir ein wirklich hochwertiges, robustes Fahrzeug vor uns hatten.

Die Verarbeitung des Scooters war hervorragend, und die Schweißnähte machten einen sehr guten Eindruck. Allerdings waren wir doch etwas überrascht, wie wuchtig dieser E-Scooter auf uns wirkte – insbesondere die wirklich extrem breiten Reifen stachen sofort ins Auge.

Ungewöhnlich war auch die Form des Trittbretts, das vorne breiter ist und nach hinten schmaler wird. Insgesamt bietet das breite Trittbrett ungewöhnlich viel Platz, so dass man sich in verschiedenen Positionen positionieren kann, selbst mit großen Füßen. Auch die flügelartigen Seitenteile des Trittbretts muss man als echte Hingucker bezeichnen.

Doch konnte dieses wuchtige Fahrzeug wirklich in der Lage sein, selbst steilste Anstiege spielend zu meistern – und dabei gleichzeitig ein agiles Fahrverhalten an den Tag legen?

Trittbrett Paul Lenker
Trittbrett Paul Lenker mit Blinkern

Es wurde höchste Zeit, den PAUL selber zu testen

Wir starteten unsere Testfahrt an einer Straße mit einer ziemlich heftigen Steigung, wir gingen von mindestens 20-30 Grad aus. Und PAUL hielt, was uns versprochen wurde. Als unser Testfahrer Christian (75 kg) aus dem Stand bergauf fuhr, hatte der Scooter binnen Sekunden die Höchstgeschwindigkeit erreicht, der Anzug war schlichtweg enorm!

Doch es kam noch besser: Selbst unser zweiter Tester mit stolzen 110 kg Eigengewicht kam problemlos die Steigung hoch. OK, die Höchstgeschwindigkeit wurde in diesem Fall nicht mehr ganz erreicht, aber die meisten anderen E-Scooter hätten bei einer so extremen Steigung und so viel Körpergewicht schlichtweg völlig versagt. Oder man wäre bestenfalls noch im Schneckentempo den Hügel hinauf gekrochen…

Wir waren wirklich verblüfft

Das Fahrzeug wird von einem 48V/500W BOSCH (Hinterrad-) Motor angetrieben, der offensichtlich richtig gute Arbeit leistet (Peakleistung 1030 Watt). Was das Anfahren angeht, lassen sich beim PAUL sogar 2 verschiedene Beschleunigungsstufen anwählen, inkl. Turbo Boost zum Schnellstart – damit man in Zukunft kein Rennen an der Ampel mehr verliert 😉

Als wir uns wieder auf einer ebenen Fläche befanden, erwies sich PAUL – trotz seines wuchtigen Erscheinungsbilds – als äußerst agil und beweglich. Man fühlte sich stets sicher, der Scooter fuhr absolut stabil. PAUL ist mit 2 teilhydraulischen 140 mm Scheibenbremsen und einer Motorbremse ausgestattet, die den Scooter stets sicher und zuverlässig zum Stehen brachten, ohne dabei zu abrupt zu Stoppen.

Die enorm breiten 11 Zoll Tubeless Luftreifen sorgten für eine hervorragende Federung, Bodenunebenheiten wurden sehr gut abgedämpft. Selbst auf schwierigem Untergrund wie Kopfsteinpflaster sollte man mit diesem Scooter sehr angenehm fahren können.

Unbedingt erwähnenswert ist, dass PAUL eine Höchstgeschwindigkeit von 22 km/h hat – hier wurde die gesetzlich mögliche Toleranzgrenze also voll ausgereizt (dasselbe gilt übrigens auch für die vorherigen Trittbrett Modelle KALLE und EMMA). Für viele Interessenten dürfte dies bereits ein echter Kaufanreiz sein, denn 2 zusätzliche km/h mehr machen sich bei einer erlaubten Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h definitiv bemerkbar! So manch andere E-Scooter, die von uns getestet wurden, schafften selbst auf ebenen Strecken mit Ach und Krach gerade einmal 18-19 km/h…

Trittbrett PAUL hat noch weit mehr zu bieten

  • Laut Herstellerangaben soll die Reichweite des PAUL bei bis zu 75 km liegen. Ein enormer Wert, bei dem nur die allerwenigsten E-Scooter mithalten können. Ob diese Reichweite im Praxistest realistisch ist, konnten wir natürlich im Rahmen unseres Schnelltests nicht mal eben so ermitteln. Wir werden in Zukunft noch längere Testfahrten durchführen, dann sollten wir mehr wissen. Aber da PAUL mit einem sehr starken 14,7 Ah LG Akku ausgestattet ist gehen wir davon aus, dass Reichweiten von über 70 km/h durchaus realistisch sind.
  • Klasse ist auch, dass PAUL eine Zuladung von bis zu 130 kg verträgt, so dass dieser Scooter auch bestens für schwere Jungs & Mädels geeignet ist. 
  • Speziell für Trittbrett wurde eine praktische App mit vielen interessanten Zusatzfunktionen entwickelt. Man kann z.B. eine Wegfahrsperre aktivieren. Originell sind diverse Sound- & Vision-Anwendungen etc.
  • Paul hat nicht nur ein Rücklicht inklusive Bremslicht, sondern auch Blinker an den Lenkerenden. Die Blinker lassen sich bequem über einen Schalter am Lenker bedienen.
  • Sehr großes, ausgesprochen gut ablesbares Display in Lenkermitte. Wirklich ungewöhnlich ist das tropfenförmige Design.
  • Hinzu kommen praktische Accessoires wie z.B. ein Haken am Lenker, an dem man z.B. Einkaufstaschen befestigen kann.

Nobodys perfect

Doch trotz all der Vorzüge hat PAUL aber auch einen kleinen Nachteil, den wir hier nicht unter den Teppich kehren wollen – und zwar ist der Scooter: mit einem Gewicht von 23,5 kg recht schwer. Selbstverständlich lässt sich PAUL zusammenklappen, aber wirklich einfach Tragen lässt er sich aufgrund seines Gewichts leider nicht. Allen Pendlern, die ihre E-Scooter eher als Nutzfahrzeuge verstehen, die man auch mal zusammengeklappt in Busse oder Bahnen mitnimmt, würden wir PAUL deshalb nur eingeschränkt empfehlen. In diesem Fall sollte man dann doch lieber auf leichtere Modelle zurückgreifen – wobei man dann aber auch mit geringerer Leistung und Reichweite leben muss. 

Von Trittbrett selbst wird PAUL deshalb auch als „Touring E-Scooter“ beworben. Und wenn man mit seinem E-Scooter richtig ausgiebige Touren fahren möchte, auch gerne in hügeligem Terrain, so ist PAUL ganz bestimmt eine optimale Wahl. Und dank der enormen Motorpower ist hier auch für höchstmöglichen Fahrspaß gesorgt.

Was kostet Trittbrett PAUL?

Der Trittbrett E-Scooter PAUL wird zu einem ausgesprochen günstigen Preis von gerade einmal 1.199 Euro angeboten (Trittbrett Paul hier günstig kaufen). Gut, damit ist dieser E-Scooter schon einer etwas höheren Preisklasse zuzurechnen – aber dafür bekommt man hier definitiv einen E-Scooter mit hervorragenden Leistungsdaten und einer Verarbeitung, wie man sie ansonsten nur von weitaus höherpreisigen Modellen kennt (wenn überhaupt).

Fazit

Der PAUL E-Scooter von Trittbrett konnte uns auf Anhieb begeistern – man merkt, dass die Entwickler hier richtig viel Herzblut investiert haben. PAUL ist eine echte Konkurrenz für andere robuste Touring-E-Scooter, wie z.B. den Egret PRO oder den IO Hawk Legend. Insbesondere, wenn man oft in hügeligem Terrain mit vielen Steigungen fährt, sollte der PAUL E-Scooter zur ersten Wahl gehören. Der Scooter ist robust, hervorragend verarbeitet und macht beim Fahren einfach nur Spaß. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ebenfalls hervorragend. Darüber hinaus finden wir das Konzept hinter der Marke Trittbrett absolut erfrischend. Wir sind uns sicher, dass man von den Trittbrett E-Scootern noch viel hören wird.

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Ein richtig ausführlicher Testbericht mit detaillierten Leistungsangaben zum PAUL E-Scooter folgt demnächst.

Trittbrett Paul Seite
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