
Unagi Eleven – Ein smarter E-Scooter mit Verkehrserkennung, GPS-Ortung, Vollfederung, Wechselakku,…
Der neue Unagi Eleven ist definitiv außergewöhnlich: Es handelt sich nämlich um den ersten E-Scooter, der mittels künstlicher Intelligenz die Verkehrssituation überwachen und den Fahrer bei Gefahr warnen soll. Eine derartige Technik kennt man bereits von selbstfahrenden Autos, aber bei E-Scootern fand sie – soweit wir wissen – noch nie zuvor Verwendung. Selbst Routennavigation via Google Maps ist bereits integriert. Mit diesem Modell haben wir also einen smarten E-Scooter vor uns, der ganz neue Maßstäbe für die Zukunft setzen könnte. Auf Indiegogo wird der Unagi Model Eleven sogar beworben als „The Smartest Scooter on Earth“.
Die Key-Features vom Unagi Eleven im Überblick: Verkehrserkennung, Navigation, Vollfederung, Wechselakku,…
Hinter Unagi stand bzw. steht ein Start-Up aus San Francisco, das bereits vor gar nicht allzu langer Zeit den wahrscheinlich ersten E-Scooter mit Allradantrieb auf den Markt brachte. Auf Erfahrung kann das Unternehmen also zurückgreifen.
Modell Eleven – Preis und Liefertermin
Der Unagi „Model Eleven“ wird derzeit auf Indiegogo finanziert und konnte noch bis mindestens Ende September 2021 zu einem „Super Early Bird Preis“ von umgerechnet rund 1.300 Euro vorbestellt werden, wobei man für die Version mit intelligenter Verkehrsüberwachung (ADAS Sensor) noch etwas mehr auf den Tisch legen musste, nämlich 1.440 Euro.
Derzeit liegt die Preisempfehlung des Herstellers für Modelle mit ADAS Sensor bei 1.990 Dollar (ca. 1.750 Euro), und bei Modellen ohne ADAS Sensor bei 1.690 Dollar (ca. 1.485 Euro). Stand 11.01.2022.
Momentan befindet sich der Unagi Model Eleven noch in der Entwicklungsphase; es existieren nur Prototypen. Das Unternehmen geht davon aus, dass erste Modelle ohne ADAS bereits im Juni 2022, und Modelle mit ADAS spätestens im September 2022 ausgeliefert werden können.
Zwar dürfte der Unagi Eleven mit einer Maximalgeschwindigkeit von über 30 Km/h so schnell keine Straßenzulassung in Deutschland bekommen, aber da es sich bei diesem E-Scooter um ein echtes technisches Highlight handelt, wollen wir ihn doch etwas genauer vorstellen. Und wer weiß, vielleicht kommt ja auch irgendwann eine Version speziell für den deutschen Markt heraus (siehe unten). In diesem Fall müsste die Höchstgeschwindigkeit dann auf 20 Km/h begrenzt sein.

Doch werfen wir zunächst einen Blick zurück:
Als im Frühjahr 2019 die ersten Unagi E-Scooter der Öffentlichkeit präsentierte wurden, sorgten diese Fahrzeuge für ziemliches Aufsehen. Und das nicht zu Unrecht, schließlich verfügten die E-Scooter nicht nur über eine wirklich innovative Optik, sondern auch über eine ganze Reihe von Features, die es so noch bei keinen anderen E-Scootern gegeben hatte.
Der absolute Clou war der Unagi E-Scooter mit Allradantrieb. Es gab den Scooter nämlich in zwei verschiedenen Versionen, und zwar 1 x mit einem einzelnen 250 Watt Frontmotor und einer Maximalleistung von 500 Watt, und dann noch in einer Allrad-Version mit einem extrem kraftvollen 450 Watt Dual-Antrieb (genau gesagt, vorne 200 Watt & hinten 250 Watt). Bei diesem Modell lag die Maximalleistung bei sage und schreibe 900 Watt, so dass dieser Scooter auch mit heftigen Steigungen zurechtkam. Sämtliche Motoren wurden speziell für die Unagi E-Scooter entwickelt. Sogar die Vollgummireifen mit integrierten Lufttaschen waren – damals – eine echte Neuerung.
Allerdings hatten alle Unagi E-Scooter eine Maximalgeschwindigkeit von 25 Km/h, weshalb eine Straßenzulassung in Deutschland nicht möglich war – selbst als die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung in Kraft trat.

Nun dürfte mit dem Unagi Model Eleven das nächste Innovationshighlight folgen. Was wissen wir bislang über den Unagi Eleven?
Unagi Eleven E-Scooter – Daten und Fakten
Dieser E-Scooter verfügt nicht nur über integriertes Google Turn-by-turn, sondern sogar über eine austauschbare Batterie und Vollfederung. Darüber hinaus gibt es den Unagi Eleven wahlweise ohne oder mit „Crash Assist AI“ (Verkehrserkennung mit künstlicher Intelligenz). Trotz dieser beeindruckenden Features wiegt der Scooter gerade einmal 14,5 kg.
Hier die wichtigsten Fakten zum Unagi Model Eleven in der Übersicht:
„Crash Assist A.I.“ – Verkehrssituation erfassen und Unfälle vermeiden: Das absolute Innovations-Highlight des Unagi Eleven ist sein integrierter ADAS Sensor. Dieser soll in der Lage sein, mittels künstlicher Intelligenz unterscheiden zu können zwischen Autos, Fußgängern und anderen Objekten in der Umgebung des Scooters (z.B. Ampeln oder Verkehrsschilder). Beim Erkennen einer Gefahr soll der Fahrer audiovisuell via Lautsprecher und Display gewarnt werden – egal, ob z.B. plötzlich ein Fußgänger auf die Fahrbahn tritt, oder ob sich unerwartet eine Autotür öffnet etc. Die Gefahr durch Unfälle dürfte dadurch erheblich verringert werden. Das ganze System nennt sich „Crash Assist AI“, wobei „AI“ für „Artificial Intelligence“ steht (die dahinter stehende Technologie stammt ursprünglich von selbst fahrenden Autos). Es wird den Unagi Eleven übrigens optional auch ohne dieses System geben.


Maximalgeschwindigkeit: Die Höchstgeschwindigkeit des Unagi Eleven liegt bei 20 mph, was umgerechnet rund 32 Km/h entspricht. Das ist für den deutschen Markt zu schnell, wo max. 20 Km/h erlaubt wären. Ob irgendwann eine gedrosselte Version speziell für den hiesigen Markt entwickelt werden soll, können wir noch nicht sagen.
Motor: Der Antrieb des Unagi Eleven erfolgt über einen 500 Watt Motor, wobei die Maximalleistung sogar bei beeindruckenden 1000 Watt liegen soll. Für ausreichend Power dürfte also gesorgt sein. Die Steigleistung wird mit 15 Grad angegeben. Laut eigener Aussage setzt das Unternehmen auch beim Unagi Eleven wieder auf das „Dual Motor“ Design, das sich schon beim ursprünglichen Unagi One E-Scooter bewährt hatte.
Reichweite: Der Unagi Eleven soll, laut Hersteller, eine Reichweite von 15 Meilen haben, was rund 24 Kilometern entspräche. Die Energieversorgung erfolgt durch einen Lithium-Ionen Akku (9.700 mAh / Ladezeit 3 Stunden).
Austausch-Akku: Theoretisch lässt sich die Reichweite durch Mitnahme einer Austauschbatterie verdoppeln. Der Akku befindet sich unter dem Trittbrett und soll sich problemlos entnehmen lassen.

Gewicht: Der Scooter hat ein moderates Gewicht von gerade 14,5 kg. Dies ist zurückzuführen auf das spezielle Carbon-Composite Material, aus dem das Fahrzeug größtenteils besteht. Für einen voll gefederten Scooter mit Austauschbatterie ist das wirklich leicht.
Google Maps: Der Unagi Eleven verfügt über einen integrierten Lautsprecher, so dass unterwegs via Google Maps Turn-by-turn navigiert werden kann. Auf ein Handy kann allerdings nicht völlig verzichtet werden, da die gewünschte Route zunächst via Smartphone-App ausgewählt werden muss. Das Navigationssystem wurde offenbar in Kooperation mit Google entwickelt, wobei die Funktion an sich in eine spezielle Unagi App integriert wurde (iOS / Android).
Diebstahlschutz via App: Mittels App profitiert man von weiteren interessanten Zusatzfeatures, z.B. lässt sich, im Falle eines Diebstahls, der Motor aus der Ferne deaktivieren.
Alarm: Der Unagi Eleven ist mit einem Bewegungssensor ausgestattet. Dieser löst einen Alarm aus, sobald der Scooter bewegt wird, wenn sich der Besitzer nicht in der Nähe befindet.
GPS Sensor: Der Scooter lässt sich via GPS über die Unagi App orten. Sehr praktisch, wenn das Gefährt doch gestohlen wurde oder man nicht mehr genau weiß, wo man es abgestellt hatte.

Touchscreen: In Lenkermitte befindet sich ein integrierter Touchscreen, der über die wichtigsten Fahrdaten informiert, z.B. aktuelles Tempo, zurückgelegte Strecke und Ladestand.
Vollfederung: Da der Scooter vorne und hinten gefedert ist, dürfte für ausreichend Fahrkomfort gesorgt sein, auch auf unebenem Untergrund.
Bereifung: Der Scooter ist mit 9 Zoll Reifen ausgestattet. Es handelt sich um schaumgefüllte Reifen, die übrigens mühelos austauschbar sein sollen. Platte Reifen kann es nicht geben.
Musik hören: Wie bereits erwähnt, ist dieser Scooter mit einem integrierten Lautsprecher ausgestattet. Dieser kann nicht nur für Google Navigation genutzt werden, sondern auch zum Musik hören (via Bluetooth).

Unagi mit Straßenzulassung
Wir haben es bereits weiter oben angesprochen: Mit der fehlenden Straßenzulassung wird es schwierig in Deutschland Käufer zu finden. Das schöne Design würde sicherlich unter den Anforderungen der STVO leiden, wenn der Unagi die Straßenzulassung in Deutschland erlangen möchte. Vielleicht wird es eine spezielle Version für den deutschen Markt geben? Eher unvorstellbar. Aus informellen Kreisen ist zu vernehmen, dass Unagi spätestens 2022 eine Straßenzulassung in Deutschland anstrebt. Unagi selbst spricht in Supportforen vom September 2023. Soweit uns bekannt ist, findet der bisherige Unagi One nämlich im europäischen Ausland durchaus seine Anerkennung.
Unagi Eleven Fazit
Unserer Ansicht nach handelt es sich beim Unagi Model Eleven um einen E-Scooter, der in mancherlei Hinsicht neue Akzente setzen dürfte. Dies gilt auch in Anbetracht der Tatsache, dass dieser Scooter noch gar keine Straßenzulassung in Deutschland hat. Und zu einer Zulassung wird es auch vorerst nicht kommen, da der Unagi Eleven über 30 Km/h schnell fährt – und damit natürlich viel zu schnell für den deutschen Gesetzgeber ist. Allerdings wäre durchaus vorstellbar, dass irgendwann eine Version dieses Scooters auf den Markt kommt, bei dem die Höchstgeschwindigkeit auf 20 Km/h begrenzt wurde.
Es ist schon denkbar, dass der Unagi mit seiner, auf künstlicher Intelligenz basierenden, Verkehrsüberwachung ganz neue Impulse in Sachen Straßensicherheit bei E-Scootern setzen wird. Wenn sich das System bewährt, wird man vergleichbare Konzepte möglicherweise in Zukunft bei vielen E-Scootern finden. Zumindest bei den etwas teureren Modellen. Ob das System aber auch wirklich hält was es verspricht, wird sich letztlich erst im Praxiseinsatz zeigen. Wir sind sehr gespannt, ob der Unagi Eleven wirklich der smarteste E-Scooter der Welt sein wird. Mehr werden wir aber erst wissen, wenn (voraussichtlich) im September 2022 die ersten Fahrzeuge mit ADAS Sensoren zur Verkehrsüberwachung ausgeliefert werden.