E-Scooter Versicherungen 2020 – Haftpflichtprämien bis zu 40% günstiger, vermehrt Teilkasko

E-Scooter Versicherungen 2020 – Haftpflichtprämien bis zu 40% günstiger, vermehrt Teilkasko

26. Februar 2020 2 Von EScooterBlog

Was hatte man sich im Vorfeld der Legalisierung von E Scootern im Juni 2019 nicht alles anhören müssen. Hätte man den Kritikern und Berufspessimisten geglaubt, müsste Deutschland jetzt, acht Monate später, mitten in der Verkehrsapokalypse stecken. Die Straßen müssten durchtränkt sein vom Blut der verunglückten E-Scooter Fahrer und deren unschuldigen Opfern. Chaos und Verzweiflung überall!

Knapp 20 E Scooter Versicherungen im Vergleich!

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Doch wie sich jetzt zeigt, kann davon überhaupt keine Rede sein. Ganz im Gegenteil; Offenbar sind viel weniger E-Scooter in Unfälle verwickelt als zunächst vermutet – zumindest gilt dies für E-Scooter in Privatbesitz. Dass dies mehr ist als nur ein Gerücht, erkennt man daran, dass viele Versicherungsanbieter die Prämien für Rollerversicherungen zum Beginn der neuen Versicherungssaison am 01. März 2020 z.T. ganz deutlich senken – oftmals sogar um 30 bis 40 Prozent. Dies gilt für viele renommierte Versicherungen wie z.B. Allianz, Bavaria, Concordia, Cosmos und die DEVK.

Die Besitzer von E-Scootern bauen viel weniger Unfälle als zunächst vermutet

Da E-Scooter bis Juni 2019 in Deutschland illegal waren, lagen den Versicherungen zunächst keine belastbaren Zahlen vor. Aus diesem Grund hatten viele Versicherungen die fälligen Beiträge zunächst nach den Unfallzahlen mit Mopeds kalkuliert. Wie sich jetzt herausstellte, sollen E-Scooter allerdings wesentlich seltener in Unfälle verwickelt sein als Mopeds. Dies ist z.B. bei der DEVK Versicherung der Fall.

E Scooter Versicherungen 2020 im Vergleich

DEVK senkt um 40%

Die Folge dieses glücklichen Umstands sind ganz erhebliche Preissenkungen bei den Versicherungen, wobei allerdings das Alter der Versicherten eine Rolle spielt. Hier ein paar Beispiele: Bei der DEVK wird der Haftpflicht-Schutz für Fahrer, die älter als 23 sind, von 48 Euro auf nur noch 28 Euro pro Jahr gesenkt –  das entspricht einer Verbilligung von rund 40 Prozent! Nur bei Fahrzeughaltern unter 17 Jahren wird die Haftpflichtprämie nicht gesenkt, da diese tendenziell häufiger Unfälle bauen (E-Scooter Fahren ist erlaubt ab 14 Jahren).

Allianz senkt Beitrag enorm

Die Allianz Versicherung, immerhin der größte Versicherer in Deutschland, will den Beitrag für Fahrzeughalter, die älter als 23 Jahre sind, sogar noch drastischer senken, nämlich von bislang 54 Euro auf ebenfalls 28 Euro jährlich. Das sind ebenfalls ganz klar mehr als 40% Ersparnis im Vergleich zum Vorjahr.

R+V Versicherung senkt

Die R+V Versicherung reduziert die Haftpflichtversicherung immerhin von 59,40 auf 49,50 Euro. Das entspricht einer Ersparnis von mehr als 16% zum Vorjahr.

HUK konstant supergünstig

Keine Veränderung gibt es dagegen bei der HUK Coburg. Hier bleibt die Haftpflichtprämie allerdings unverändert günstig, und zwar bei extrem attraktiven 19 Euro pro Jahr (für Fahrer ab 23 Jahren).

Knapp 20 E Scooter Versicherungen im Vergleich!

Teilkasko soll ebenfalls billiger werden

Da die Unfallzahlen von E-Scootern in Privatbesitz viel niedriger sind als zunächst befürchtet, wird auch der Teilkasko-Schutz günstiger werden. Im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung (die Schäden versichert, die man anderen zufügt) ist die Teilkasko (die den eigenen Schaden versichert) nicht gesetzlich vorgeschrieben. Auffällig ist hier ebenfalls, dass viel mehr Anbieter neben einer Haftpflicht nun auch Teilkasko Versicherungen anbieten. Das war 2019 noch nicht so.

Teilkasko Versicherungen im Vergleich!

Unterschiede zu Leih E-Scootern

Laut Allianz-Sprecher Christian Weishuber ist der Schadenverlauf bei E-Scootern in Privatbesitz ausgesprochen positiv. Ganz anders würde die Sache aussehen bei gewerblich versicherten E-Scootern, die von Verleihfirmen eingesetzt würden (E Scooter Sharing). Hier sei die Zahl der Schäden viel höher. Dies ist allerdings nicht wirklich verwunderlich, da Menschen erfahrungsgemäß mit ihrem privaten Besitz weitaus pfleglicher umgehen als mit gemieteten Objekten. 

Man darf allerdings nicht vergessen, dass belastbare bundesweite Zahlen zu E-Scooter Unfällen derzeit noch nicht vorliegen. Kein Wunder, denn laut Siegfried Brockmann, dem Leiter der Unfallforschung der deutschen Versicherer, werden entsprechende Daten erst seit Januar 2020 offiziell erhoben. Mit ersten wirklich verlässlichen Unfallstatistiken zu E-Scootern sei deshalb erst gegen Ende des Jahres zu rechnen. War von dieser Seite oft Kritik zu hören, fehlen Ihnen nun auch noch die Vergleichsmöglichkeiten! Wenn aber hart gerechnet wird dann zuallererst bei den Versicherungen. Und diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Der E Scooter Versicherungen Vergleich!

Wir sind gespannt. Interessant wäre z.B., wie E-Scooter im Vergleich zu Fahrrädern abschneiden. Zumindest laut Zahlen des amerikanischen Sharing-Giganten Bird (die an eigenen Leihfahrzeugen erhoben wurden) sei E-Scooter Fahren nämlich im Schnitt sogar weniger gefährlich als Radfahren. Es ist eine interessante Frage, ob die Unfallstatistiken in Deutschland zu ähnlichen Ergebnissen führen werden.

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